Lyoness auf Werbe-Tour: Dubiose Firma ködert Kunden in Aspach
Verdacht auf Schneeball-System
Aspach – Die Firma Lyoness („Cashback Card“) steht in Verdacht, ein Schneeball-System aufgezogen und Anleger um mehrere Millionen Euro betrogen zu haben. Jetzt fallen die Werber auch ins Ländle ein.
BILD liegen Ton-Mitschnitte von einem Info-Abend in Aspach-Allmersbach (b. Backnang) vor. Ein junger Mann verspricht tausende Euro Netto-Verdienst, vorher solle man aber bis zu drei „Business-Pakete“ des Lyoness-Ablegers Lyconet kaufen. Mindest-Anlage: 2300 Euro.
Eine Teilnehmerin zu BILD: "Was mit dem investierten Geld konkret geschieht, konnte der Mann bis zum Ende der Veranstaltung nicht beantworten."
Eine Nachfrage zum Lyoness-Verbot in Norwegen beantwortete der Werber in Aspach ausweichend: "Das würde hier den Rahmen sprengen, das jetzt in der großen Gruppe zu diskutieren."
Auf früheren Veranstaltungen behauptete Lyoness, einen Cashback-Service zu betreiben und mit renommierten Firmen wie McDonald's und Douglas zusammenzuarbeiten. Rabatte sorgten für höhere Umsätze, was wiederum den Lyoness-Anlegern zu Gute komme.
Den Beweis blieb die Organisation bis heute schuldig. Zudem dementierten große Konzerne eine Kooperation mit Lyoness.
Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg warnt. Sprecher Oliver Buttler (41): "Das Geschäftsmodell von Lyconet besteht vor allem darin, Freunde und Partner anzuwerben und in einem Pyramidensystem höherzusteigen. Bei so etwas sollte man sehr vorsichtig sein." Buttlers Fazit: "Hier wird mehr verschleiert als erklärt."
Auf BILD-Anfrage äußerte sich die Lyconet-Zentrale nicht.