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Hotel- und Gastronomiebetrieb Bremer Tor in Brinkum tritt Gerüchten entgegen: „Wir sind noch da"

Der Hotel- und Gastronomiebetrieb Bremer Tor mit dem Restaurant Gefkens steckt mitten in einer herausfordernden Umbruchphase. Doch Gerüchte trüben das Weihnachtsgeschäft, sagt die Betreiberfamilie.
01.12.2022, 17:30 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Von Niklas Golitschek

In Brinkum grassieren aktuell einige Gerüchte über das Bremer Tor und das dort beheimate Restaurant Gefkens. Ist der Gastronomiebetrieb schon umgezogen? Ist er gänzlich zu? Oder wurde das Gebäude gar schon abgerissen? Mit solchen Fragen hat sich die Betreiberfamilie zuletzt zunehmend auseinandersetzen müssen und will deshalb einige Punkte klarstellen. „Wir sind noch da“, sagt Carolin Hermink beim Gespräch in den offensichtlich noch bestehenden Restaurantsälen. Erst zum 31. März 2023 stehe der vorübergehende Umzug an, damit ein Neubau auf dem Gelände an der Syker Straße entstehen kann.

Gleichwohl hat es in den vergangenen Wochen einige Änderungen gegeben und weitere stehen bevor. Am meisten macht sich das darin bemerkbar, dass das Bremer Tor das À-la-carte-Geschäft bereits eingestellt hat. „Feiern und Veranstaltungen machen wir weiterhin – mit Voranmeldung“, erläutert Hermink, zudem sei das Team weiterhin telefonisch und im Büro erreichbar.

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Hintergrund sei der zunehmende Fokus auf das Catering-Geschäft. „Die Priorität ist, dass das läuft und wir es ausbauen“, sagt Hermink. Deshalb habe das Team nicht mehr die Kapazitäten, um noch einen tagesaktuellen Restaurantbetrieb aufrechtzuhalten. Bereits vor der Pandemie habe sich der Betrieb stärker auf das Catering konzentriert: 2020 servierte das Bremer Tor erstmals das Bremer Schaffermahl und ist mittlerweile Hauptcaterer für das Bremer Rathaus.

Die Schließungen während der pandemiebedingten Einschränkungen nutzte der Betrieb, um bis November 2021 mit „Gefkens to go“ einen Abhol- und Lieferservice zu etablieren. Nur: „Wir mussten uns entscheiden, das war eine Überbrückung“, begründet Geschäftsführerin Sabine Gefken das Aus trotz der überraschend guten Resonanz; so habe sie die Mitarbeiter halten können. Denn mit den wegfallenden Beschränkungen gewannen die Veranstaltungen wieder an Bedeutung. Gefken beobachtet dazu: „Das Ausgehverhalten hat sich geändert.“

Ob Hochzeiten, Geburtstage, Firmenfeiern oder ein Treffen mit Freunden – viele Veranstaltungen spielten sich nun in den Privat- und Betriebsräumen oder in den Gärten respektive den Außenbereichen des Firmengeländes ab, sagt Hermink. Unter anderem mit einem mobilen Weihnachtsmarkt reagiere der Familienbetrieb auf die veränderte Nachfrage. „Weihnachtsfeeling mit frischer Luft und weniger Ansteckungsrisiko“, wie Hermink formuliert, sei aktuell im Trend.

Hinzu kommt, dass die Familie Gefken den Betrieb des Restaurants Schierenbeck an der Bremer Straße in Heidkrug übernommen hat, nachdem sie im Vorjahr schon mit eingestiegen war. Bis zur Rückkehr nach Brinkum wird die Arbeit von dort aus erledigt. „Wir haben eine tolle Zusammenarbeit mit Familie Schierenbeck“, spricht Hermink von einem gelungenen Start in Delmenhorst. Die Angebote würden gut angenommen und für das kommende Jahr gebe es nur noch wenige freie Termine. Mit der Erfahrung im Catering und dem Verladen der Ausrüstung sei der bevorstehende Umzug auch einfacher zu bewältigen; aus dem Hotel sei außerdem bereits einiges für die Ukraine gespendet worden. Dennoch sprechen Hermink und Gefken von einer großen Herausforderung, die die Familie erwarte.

Bis dahin stehen auch in Brinkum noch einige Veranstaltungen auf dem Programm: Ü30- und Silvesterparty, Kohlfahrten und eine Abschiedsveranstaltung am 18. März kommenden Jahres. Bis zum 26. Dezember stehen außerdem Braten, Rouladen und Gänse nach Vorbestellung zur Abholung bereit.

Für das Jahr 2025 peilt Familie die Rückkehr nach Brinkum an, dann soll der Ortskern saniert sein und die Straßenbahn auch durch Stuhr fahren. Die Vorfreude darauf ist der Betreiberfamilie anzumerken. „Das Hotel ist dann doppelt so groß mit Bankettsaal oben und Dachterrasse“, frohlockt Hermink: „Das eröffnet viele Möglichkeiten.“ Doch auch in dieser Übergangsphase werde das Unternehmen in Stuhr präsent bleiben, unter anderem bei den "3-Days" und der Gewerbeschau. „Wir sind ein Brinkumer Traditionsbetrieb seit 1904 – wir wollen nicht weg sein“, betont Hermink. Für den vorübergehenden Umzug habe es nur keine andere Möglichkeit gegeben.

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